Wer denkt schon, wenn er den Namen Fulda hört oder seinen Blick über das osthessische Bergland streifen lässt, an Weinbau und Rebensaft? Dessen Heimat vermutet man sicherlich mit Recht in südlicheren und milderen Breiten. Und doch ist die Geschichte Fuldas auch ein Teil Weingeschichte, und es gibt Geschichten zum Wein zu erzählen. Schon bald nach der Gründung des Klosters Fulda im Jahre 744 legten Mönche am Frauenberg einige Rebhänge an. Ein weiterer Grundstock in der Weingeschichte Fuldas wurde im Jahre 777 von Karl dem Großen gelegt, als er das Königsgut Hammelburg dem Kloster Fulda zuordnete. Bonifatius zu Ehren wurden dem Kloster im Laufe der Jahrhunderte noch zahlreiche Weingüter in verschiedenen Weinorten Europas geschenkt. Am 20. Juni 1716 kaufte Fürstabt Konstantin von Buttlar die Domäne Johannisberg im Rheingau. So kam ein Kleinod deutscher Weinlagen in fuldischen Besitz.
Fast eintausend Jahre Wissen um den Wein gingen in die systematische Neuanlage dieser Weinberge ein, Rieslingreben wurden gesetzt und wurden Maßstab und Vorbild für den gesamten Rheingauer Weinbau. 1775 war ein weiteres denkwürdiges Jahr für die Entwicklung des Weinbaus, und wieder lesen wir den Namen Fulda. Einem Zufall verdankt man dabei die Entdeckung der Spätlese. Der Herbstkurier des Klosters Johannisberg sollte die Weinleseerlaubnis aus Fulda überbringen, doch weil er sich verspätete, glaubten die mit dem Weinbau beschäftigten Mönche ihre gesamte Ernte schon dahin. Voller Zweifel und mit dem Wunsch zu retten, was zu retten war, wurden schließlich die schon faulenden Trauben gelesen und gekeltert. Wie groß war jedoch das Erstaunen bei der Verkostung dieses Weines. Einen solchen gehaltvollen Wein hatten sie niemals vorher getrunken - und damit war die "Spätlese" entdeckt.
Bis zur Säkularisierung 1803 leisteten Fuldaer Mönche auf
dem Johannisberg mit Rieslingkulturen Sortenreinheit im Weinberg. Mit der Erforschung und Weiterentwicklung der späten Lesen leisteten sie einen bedeutenden Beitrag zum kultivierten Anbau des
Weines.
Der Weinhistorische Konvent Fulda e.V. möchte anknüpfen an die Jahrhunderte währende Verbindung zwischen dem Wein und unserer Stadt, möchte das Wissen um diese Verbindung vertiefen und
verbreiten. Es lag nahe, die verspätete Ankunft des Herbstkuriers aus Fulda, die zur Entdeckung der Spätlese führte, eingehen zu lassen in unser Zeichen und Symbol: den Spätlesereiter. Deshalb
soll die Pflege der Spätlese in ihrer Einzigartigkeit ein besonderes Anliegen des Weinhistorischen Konvents sein.
Aufgrund der weingeschichtlichen Beziehungen zwischen Fulda und dem Rheingau - besonders dem Schloss Johannisberg - sind Kontakte aufgenommen worden. Der Rheingauer Weinkonvent hat die Patenschaft für den Weinhistorischen Konvent Fulda übernommen, dessen konstituierende Sitzung am 19. März 1989 stattfand. Weinfreundinnen und Weinfreunde sind aufgerufen und eingeladen, als Mitglieder an der Verwirklichung der ausschließlich gemeinnützigen Ziele des Weinhistorischen Konvents Fulda mitzuhelfen. Das Interesse an der Weinkultur und am Wein in seiner Vielfältigkeit sowie seiner Unverwechselbarkeit, aber auch die Freude an erlebnisreicher und unbeschwerter Geselligkeit von Menschen aus unterschiedlichen Bereichen sind die besten Voraussetzungen, den Weinhistorischen Konvent Fulda e.V. zu tragen und gemeinsam zu entwickeln.
Der Weinhistorische Konvent Fulda e. V. unternimmt vielfältige Aktivitäten.
So zum Beispiel:
Der Weinhistorischer Konvent Fulda
ist Mitglied in der Gemeinschaft
Deutschsprachiger Weinbruderschaften e. V.
Weinhistorischer Konvent Fulda e.V.
Kapitelältester: Prof. Dr. Ulrich Bühler
Kanzlerin: Barbara Hermann
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